Geschäftsführer Maik Klokow als Undercover Boss

Am 16. Januar 2017 startet um 21:15 Uhr die bereits neunte Staffel von Undercover Boss. Die erste Folge bestreitet Mehr! Entertainment-Geschäftsführer Maik Klokow beim Erfolgsmusical STARLIGHT EXPRESS in Bochum, am Unternehmenssitz in Düsseldorf, im Hamburger Mehr! Theater am Großmarkt sowie im Admiralspalast Berlin. Für seinen Undercover-Einsatz verwandelt sich Maik Klokow in den Arbeitslosen Jörn Walther, der sich als Praktikant in den unterschiedlichen Abteilungen der Mehr! Entertainment umsehen durfte. 

1. Warum hast du dich dazu entschlossen bei Undercover Boss teilzunehmen?

Wenn man „Boss“ ist, wird einem eine Welt vorgespielt: alles ist super und es läuft perfekt. Natürlich versucht man im täglichen Geschäft zu verstehen, ob das wirklich so ist, was meist auch der Fall ist. Aber so hatte ich die Gelegenheit wirklich einmal auf den Grund zu tauchen.
Gerade zu STARLIGHT EXPRESS habe ich eine besondere Beziehung, da ich dort selber von 1990 bis 1993 als Bühnenmeister gearbeitet habe – teils mit den Kollegen, die dort heute noch arbeiten. Daher verstehe ich relativ viel von den einzelnen Abteilungen, weil ich da en Detail mitgearbeitet habe. Das noch einmal zu reflektieren, jetzt in der Position als Praktikant, der auf einen Job hofft und in die verschiedenen Abteilungen geschickt wird, war aufregend.
Und ich war gespannt, wie die Mitarbeiter reagieren und vor allem auch wie ich reagiere.

2. Wie hast du dich äußerlich verändert, damit du von deinen Mitarbeitern unerkannt bleibst?

Total krass! Ich habe von Anfang an gesagt, das wird nix. Wir sind in einer Branche tätig, in der wir das Verkleiden und das Verstellen quasi zur Berufung gemacht haben und ich habe eigentlich auch das Gefühl, dass ich immer relativ nah an den Mitarbeitern dran bin. Eigentlich müsste mich jeder erkennen, egal ob ich einen Hut auf habe oder nicht. Also musste die Verwandlung schon extrem sein und so kam das Produktionsteam und hat es extrem gemacht.
Sie haben es sozusagen auf des Messers Spitze getrieben. Sie haben mir die Haare abgeschnitten, ich habe mir einen Ohrring stechen lassen, ich habe einen Fatsuit anbekommen, um einfach kräftiger auszusehen, ich habe falsche Zähne bekommen, sodass sich meine Sprache verändert hat, ich habe meine Augen dunkel machen lassen, ich habe eine Brille getragen, also alles extreme Veränderungen, die sogar meine Frau geschockt haben. Anna (Montanaro) hat sich gar nicht eingekriegt. Meine Tochter war auch völlig irritiert: Wer ist das denn? Warum bist du so anders? Ich musste sie erst einmal aufklären, was ich gerade gemacht habe und dann war das auch okay, dann konnte sie auch darüber lachen.
Ich bin anders gegangen, um möglichst wenig Angriffsfläche zur Wiedererkennung zu liefern und es hat tatsächlich funktioniert. Man kann gespannt sein, ob es jemandem aufgefallen ist oder nicht.

ucb-maik-copyright3. Was ist dir in der Woche bei Undercover Boss am schwersten gefallen?

Für mich war die Gesamtsituation am schwersten, dass ich Schauspieler bin. Ich musste mich ja permanent kontrollieren, dass ich nicht auffalle. Das ist natürlich nicht meine Berufung, das kann ich nicht, dafür gibt es Profis. Ich habe mich da irgendwie durchgequält und gerade bei den ersten Malen mit den Kollegen war das wahnsinnig schwer, weil ich sie normalerweise anders anspreche, als ich sie jetzt angesprochen habe als Jörn Walther, in meiner Rolle. Das war für mich das Schlimmste und das Herausforderndste.
Von der Arbeit her fand ich das eigentlich alles ziemlich cool, muss ich sagen. Bei STARLIGHT EXPRESS in der Rollschuh-Abteilung, das war klasse. Mit Boris in Hamburg im Mehr! Theater am Großmarkt, in unserem neuen Theater, war es auch super. Er sprach mit mir als Jörn Walther über Maik Klokow seinen Chef, das fand ich echt abgefahren. Das ist leider nicht in der Sendung zu sehen, aber das war echt komisch.
Ich hätte auch gedacht, vielleicht schimpft der ein oder andere über die Arbeitsbedingungen, den Chef oder irgendwas, aber gar nicht. Die leben das, die lieben das und dafür stehen sie ein – das fand ich toll, das fand ich wirklich toll! Ob ich in der Maskenabteilung tatsächlich zum Perücke knüpfen geeignet bin, das würde ich mal bezweifeln. Ich glaube, da war ich nicht so solide. Das führte auch tatsächlich zu einer Verletzung, aufgrund meiner schlechten Ausführung der Arbeit. Das war natürlich nicht so nett.
Im Großen und Ganzen fand ich es toll, aber sich selbst verstellen zu müssen, damit andere einen nicht erkennen, das fand ich sehr gewöhnungsbedürftig.

ucb-maik-maske-copyright4. Hat irgendetwas überhaupt nicht geklappt?

Die Umzieherei der Darsteller hinter den Kulissen von STARLIGHT EXPRESS, das war schon eine Herausforderung. Ich in meinem Fatsuit, meine Zähne, die immer kurz vorm herausfallen waren und dann kommt es natürlich wie es kommen muss: ich sollte einen Darsteller alleine umziehen während der Show. Die Dresserin sagte mir „Das musst du so und so machen“, das versuchte ich dann, aber es klappte nicht und der Darsteller musste ja wieder auf die Bühne. Er wurde dann auch nervös und versuchte zu ziehen und zu drücken. Plötzlich habe ich dann diesen Rollschuh am Kopf gehabt, meine Brille flog weg und ich habe in der Situation dann auf Englisch versucht mit ihm zu sprechen, obwohl ich in der Sendung die ganze Zeit behauptet habe, dass ich kein Englisch kann und dass das mein großes Problem war. Da dachte ich „Oh, jetzt hat sie mich erkannt, oder er.“ Aber sie waren selber so gestresst in der Situation, dass sie das ignoriert haben. Erst später, als wir alles aufgelöst haben, ist ihr das aufgefallen. Das war für mich besonders schwer, weil ich natürlich um den Druck weiß, den ein Darsteller hat, der zur richtigen Szene auf die Bühne will und dann sitzt da so ein Trottel wie ich, der seine Rollschuhe nicht ausgezogen kriegt. Das führte dann zum Glück nicht zu einer Verletzung bei mir und er hat es am Ende auch geschafft, aber das war eine sehr stressige Situation.

ucb-maik-sabrina-kostuem-copyright5. Worüber hast du dich besonders gefreut?

Ich habe mich besonders gefreut, dass ich im Skate Department gearbeitet habe und mir danach gesagt wurde, dass der Jörn dort anfangen könne. Das fand ich schon toll, dass jemand, der das eigentlich nicht machen muss, das von sich aus sagt. Das war schon schön zu sehen, weil da auch eine soziale Komponente mitspielte. Es ging nicht nur darum, dass dort Kameras waren, sondern er meinte das tatsächlich ernst.
Und am Ende ist natürlich die Auflösung eine ganz emotionale Geschichte. Man weiß ja, dass die Mitarbeiter nervös sind. Da sind Kameras und sie müssen zum Chef kommen nach Berlin. Alle haben auch da sehr professionell reagiert und erst da, als es aufgeklärt wurde, brachen die Emotionen los. Das war sehr schön zu sehen, wie sehr die Menschen fokussiert sind auf ihre Aufgabe und eigentlich das Drumherum gar nicht wahrnehmen. Und unsere Cover-Geschichte war natürlich toll. Wie bringt man einen Praktikanten in die Theater, ohne dass er erkannt wird? Indem man ein Fernsehformat kreiert: Hopp oder Job. Da wurde eine ganze Fernsehserie geschrieben. Der arbeitslose Jörn Walther kann einen Job bekommen und muss dafür verschiedene Praktika durchlaufen und wird deswegen von Kameras begleitet. Entweder kann er den Job bekommen oder er erhält 5.000 Euro. Das haben die Kollegen erst einmal geglaubt, denn den Umgang mit Medien sind wir in den Theatern gewöhnt. Permanent ist irgendein TV-Sender da oder irgendjemand mit einer Kamera. Da wird man als Mitarbeiter schon nervös, wenn man weiß, man ist da jetzt auch immer dabei. Natürlich geht es um den Praktikanten, aber man selbst ist ja auch mit im Fernsehen. Das ist schon besonders und dadurch hat das geklappt. Die Leute haben wirklich keine Ahnung gehabt bis zum Ende. Dann zu sehen, wie sich alles auflöst und die Emotionen durchbrechen, das war schon schön.

ucb-maik-boris-hh-copyright6. Was war die größte Erkenntnis, die du aus der Woche mitnehmen konntest?

Die größte Erkenntnis für mich persönlich war, dass ich vielleicht doch Schauspieler hätte werden können (lacht). Spaß beiseite. Die größte Erkenntnis war eigentlich, dass an allen Positionen, an denen ich mit Mitarbeitern gearbeitet habe und mit denen wir gedreht haben – die jetzt nicht alle in der Fernsehsendung zu sehen sind, denn es wird nur ein Teil ausgestrahlt – dass sie alle ihren Job leben und lieben und zwar bis ins letzte Detail. Da werden Überstunden gemacht, da wird die Schraube auch beim 3000. Mal nochmal kontrolliert, ob sie denn stimmt, obwohl sie jetzt seit 28 Jahren jeden Abend gehalten hat. Das zu sehen, mit welcher Genauigkeit und mit welchem Engagement Leute das machen und da auch keine Nachlässigkeit dulden, von niemandem, auch von mir als Praktikant nicht, das ist schon toll. Viele identifizieren sich so weit, dass das tatsächlich ein wichtiger Bestandteil ihres Lebens ist. Man verbringt ja auch in der Regel 40 Stunden in der Woche in den Theatern und bei den Produktionen und da gehen die Leute drin auf. Das ist toll! Ich dachte, da bin ich eine Ausnahme, aber das bin ich nicht, da sind ganz viele, die das genauso lieben und leben.

7. Mit wem wirst du dir die Ausstrahlung im Fernsehen ansehen?

Wenn die Ausstrahlung kommt, ist natürlich die Familie da und wir werden ein paar Freunde einladen, die alle schon ganz gespannt sind. Aber es gibt auch noch ganz andere Reaktionen, das ist vielleicht ganz interessant zu wissen. Es gibt auch Kollegen, also andere Produzenten oder Firmenchefs, die mich kennen und mich angerufen haben: „Mensch, Gratulation, das ist ja echt mutig, dass du das gemacht hast. Wir sind alle sehr gespannt.“ Natürlich bin ich sehr gespannt auf die Reaktionen der Menschen im Geschäft, mit denen man zu tun hat, also unsere Vertriebspartner, unsere Busunternehmer, die Hotelpartner und unsere eigenen Kollegen natürlich auch, die ihre eigenen Kollegen und ihren Chef beurteilen, das ist für mich natürlich die wichtigste Erkenntnis.
Ich hoffe, dass sich das Publikum unterhalten fühlt und das auch mit einer entsprechend hohen Einschaltquote honoriert. Also, Daumen drücken, dass das funktioniert.

Freut euch am 16. Januar 2016 auf Maik Klokow als Undercover Boss, um 21:15 Uhr bei RTL.

 

Hier seht ihr das Interview in voller Länge:

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