Kleine Weihnachtsbräuche

In der Weihnachtszeit und zu den Feiertagen hat jeder/jede so ihre/seine eigenen Bräuche und Rituale. Unsere lieben Kollegen von STARLIGHT EXPRESS bringen einen Hauch Festlichkeit in ihr Zuhause, in dem sie mit Familie und Freunden backen, basteln oder weihnachtlich dekorieren. Danach wird es oft gemütlich: auf der Couch bei Glühwein, Kakao, Keksen und Marzipankartoffeln, werden traditionelle Weihnachtsfilme wie “Kevin allein zu Haus” oder “The Nightmare before Christmas” geschaut.

Interessante und langgelebte Weihnachtstraditionen gibt es auch in den Ländern unserer diversen und internationalen STARLIGHT EXPRESS-Darsteller. Manche kleinen Bräuche und Traditionen aus den Kulturen unserer Darsteller möchten wir Ihnen nicht vorenthalten und vielleicht übernehmen Sie ein paar Schöne in Ihre eigenen Weihnachtstraditionen?   

Italien:
Während für deutsche oder schweizer Kinder der Weihnachtsmann am 24. Dezember die Geschenke bringt, freut sich Klein und Groß in Italien auf La Befana. Die Hexe Befana, der Sage nach die Frau vom Weihnachtsmann, füllt erst in der Nacht vom 05. auf den 06. Januar die aufgehängten Strümpfe oder aufgestellten Schuhe der lieben Kinder mit Geschenken und Süßigkeiten. Unartige Kinder werden wiederum mit carbone dolce, schwarze Zuckermasse, “bestraft”, die an Kohle erinnern soll. Bis zum 06. Januar bleibt deshalb auch traditionell die Weihnachtsdekoration hängen.  

Die Festtage um den 24. Dezember herum, sind für ausgiebige Familienfeste mit viel gutem italienischen Essen bekannt. So ist auch die berühmte Kuchenspezialität Panettone stets als Nachtisch oder zum Frühstück am ersten und zweiten Weihnachtstag Teil der italienischen Tradition und Festtafel. Aber auch am Morgen des 25. Dezembers werden bereits erste Geschenke ausgepackt.      

Niederlande:
Die Weihnachtszeit in den Niederlanden fängt erst nach dem 05. Dezember an, denn an diesem Tag kommt Sinterklaas, der bereits Mitte September der Sage nach, begleitet von zahlreichen Zwarten Pieten auf einem Dampfschiff aus Spanien anreist. Dieser Einzug des Nikolaus (Intocht van Sinterklaas) mit dem Schiff ist ein großes mediales Ereignis und wird überall in den Niederlanden gefeiert. Natürlich hat er an Bord jede Menge Geschenke und Süßigkeiten für alle braven Kinder. Bei der pakjesavond (Bescherung) werden unter Freunden und Familie Geschenke ausgetauscht. Sinterklaas ist mit dem deutschen Nikolaus zu vergleichen.
Der 05. Dezember ist jedoch bedeutender als der 25. Dezember, an dem es bei etwa 40% der Niederländer ebenfalls Geschenke unter dem kerstboom (Weihnachtsbaum) gibt. Der 24. Dezember ist nicht so bedeutend und wird eher für letzte dekorative Einsätze und die Vorbereitung für das gemeinsame Essen und Feiern am 25. Dezember genutzt. Zur “süßen Unterstützung” hängen am Baum Weihnachtskränze, sogenannte kerstkransje, die man sich ganz einfach pflücken und direkt naschen darf. 

Schweden:
In Schweden startet die Weihnachtszeit mit dem Luciafest am 13. Dezember. Dabei geht meistens die älteste Tochter der Familie als Lucia verkleidet die Familie am Morgen wecken. Sie trägt ein langes weißes Kleid, ein rotes Samtband um den Bauch und ein Preiselbeeren Kranz mit Kerzen auf dem Kopf. Früher waren es echte brennende. Heute sind es meist elektrische Kerzen. Das Luciafest wird auch in Schulen, Krankenhäusern und Kindergärten gefeiert, wobei Lucia in Gefolgschaft ihrer Sternknaben, die stjärngossar, in einem Lichterzug das Lucialied singend die Menschen besuchen kommt. 
Zum Luciafest werden traditionell die so genannten lussekatter, also die Luciakatzen, gebacken. Diese sind ein mit Safran gewürztes Hefegebäck, das mit Rosinen verziert wird. Getrunken wird hierzu meist der so genannte glögg, eine Art Glühwein mit Rosinen und Mandeln oder Kaffee. In den Familien selbst wird abends häufig ein schönes Abendessen zubereitet, um das Fest auch kulinarisch gebührend zu würdigen. 

Weihnachten an sich startet am 23. Dezember mit traditionellen Vorbereitungen für den heiligen Abend. Es gibt den alten Glauben, dass die Menschen dabei von Hauswichteln Unterstützung bekommen. Am Heiligabend bedanken sich die Schweden traditionell bei den Wichteln, indem sie ihnen eine Schüssel Milchbrei vor die Tür stellen. Außerdem hoffen sie, dass die Wichtel ihnen dadurch im nächsten Jahr keine Streiche spielen.  

Ein MUSS für jeden Schweden ist am 24. Dezember um 15 Uhr die traditionelle Donald Duck-Sendung „Kalle Anka och hans vänner” zu sehen. Danach beginnen die Feierlichkeiten mit Familie und Freunden. Nach einem ausgiebigen Essen wird um den Baum getanzt, gesungen und Julklapp-Reime, meist selbst geschriebene Zeilen, vorgetragen. Dabei werden die Geschenke nach und nach geöffnet. Meist bleiben an dem Abend die Türen und Fenster geöffnet, denn es ist Brauch, dass Nachbarn oder Freunde kleine Geschenke in das Haus legen.         

Der sogenannte Julbock darf am Weihnachtsbaum nicht fehlen. Es ist ein Ziegenbock, der früher den Kindern die Geschenke gebracht hat. Heute wird er – zusammen mit drei Kobolden – als Begleiter des Weihnachtsmannes angesehen. 

Die Weihnachtszeit geht in Schweden sogar bis zum 13. Januar, dem Sankt Knuts-Tag. Erst an dem Tag werden die Süßigkeiten von den Weihnachtsbäumen abgehangen und Baum, wie auch Süßigkeiten, werden “entsorgt”.     

Tschechien:
Das Weihnachtsessen am 24. Dezember hat in Tschechien eine lange und tiefe Tradition. Gegessen werden darf allerdings nicht vor Sonnenuntergang beziehungsweise nicht bis die ersten Sterne am Himmel zu sehen sind. Einer tschechischen Weihnachtstradition zufolge muss man den ganzen Tag fasten um dann am Abend das zlaté prasátko (goldene Schweinchen) sehen zu können.  

Das Menü an Weihnachten sollte neungängig sein, bestehend aus Suppe, Brot mit Honig, Karpfen, Kartoffelsalat, Früchten (getrocknet, frisch oder aus Dosen), Dessert (Apfelstrudel oder vánočka – Weihnachtsbrot), und weiteren Speisen. Der Weihnachts-Karpfen wird übrigens einige Tage vorher, wenn möglich, lebend gekauft und noch in der Badewanne gehätschelt, ehe er dann paniert auf dem Tisch landet. Während des Essens gibt es viele verschiedene Bräuche, wie, dass keine ungerade Zahl an Gedecken auf dem Tisch stehen dürfen, keiner vor Ende des Essens aufstehen darf oder mit dem Rücken zur Tür sitzen darf, sonst droht der Person und/oder der Familie Unheil im kommenden Jahr.  

Über Glück oder Pech in den nächsten 365 Tagen ist das „Apfel-Schneiden“ entscheidend. Dabei schneidet man einen Apfel durch und die Anordnung der Kerne deutet die Zukunft: Erscheint ein Stern, wird es ein gutes Jahr, sieht man ein Kreuz, bedeutet es Pech im nächsten Jahr.  

Die Geschenke erhalten die Kinder am 24. Dezember vom Baby Jesus (Ježíšek), dem sie einige Wochen zuvor, wie andere Kinder auf der Welt auch, einen Wunschzettel geschickt haben.  

Großbritannien:
Eine Faustregel für Weihnachten in England lautet: Es kann gar nicht aufwendig und opulent genug sein! Dies gilt schon für die obligatorischen Weihnachtsgrußkarten. Die glücklichen Empfänger hängen die Karten dann an Girlanden im Zimmer auf oder stellen sie auf den Kaminsims. 

Die weihnachtliche Dekoration der Wohnungen und Häuser ist bunt und schrill und auch der bekannte Strumpf am Kamin, der Stocking, darf nicht fehlen. Jeder Bewohner*in hat seinen/ihren eigenen, bunten Strumpf, der am Weihnachtsmorgen des 25. Dezember prall gefüllt mit Geschenken und Süßigkeiten ist. Zu einer traditionellen Weihnachtsdekoration gehören neben dem Stocking natürlich auch reichlich immergrünes Geäst wie Mistelzweige, Stechpalmen, Efeuranken und Lorbeeren. Wer auf der Türschwelle, also unter dem Mistelzweig (mistletoe), stehen bleibt, der darf darauf hoffen, geküsst zu werden.  

Seit dem 19. Jahrhundert ist mit der Weihnachtszeit das Herumziehen und Singen von fröhlichen Weihnachtsliedern (carols) durch sogenannte carol-singers verbunden. Zu dieser Zeit ist auch die Tradition des (geschmückten) Weihnachtsbaums durch den deutschen Prinzen Albert und Gemahl von Queen Victoria auf die britische Insel gekommen.     

Beim reichlichen Weihnachtsessen am 25. Dezember mit Truthahn, Kartoffeln, Rosenkohl und Möhren. Dazu gibt es eine (Preiselbeer-)Sauce. Christmas Puddings oder Fruit Trifle (ein Schichtdessert mit alkoholgetränkten Biskuitboden, Früchten, Vanillesauce und Sahne) dürfen auch die christmas cracker nicht fehlen. Sie sind Tischdeko und Wundertüte zugleich. Die Cracker explodieren, wenn zwei Tischnachbarn gleichzeitig an beiden Enden ziehen. Heraus fallen Papierkronen, kleine Geschenke und eine Notiz, die sogleich laut verlesen wird. Meist enthält sie einen lustigen Spruch oder Reim. Die Papierkronen, manchmal auch Hüte, zieren dann anschließend die Köpfe der Speisenden und lassen die Tischgäste so richtig schön albern aussehen.  

USA:
Amerika ist ein vielfältiges Land und hat durch seine vielen Einwanderer der letzten Jahrhunderten eine Vielzahl an Traditionen aus Großbritannien, Italien, Frankreich, Polen, den Niederlanden oder Mexiko übernommen. 

Die Bekanntesten sind natürlich das aufwändige Schmücken der Häuser, innen sowie außen, wobei bei der Stromrechnung für die tausende von Lichtern einmal ein Auge zugedrückt wird. Denn dabei bleiben sich US-Bürger natürlich ihrem allzeit bewährten Motto treu – BIGGER IS BETTER! 

Zur Deko in den Häusern gehört unter anderem ein „Elf on the shelf“, eine ca. 20 cm große biegsame Puppe, die etwa Ende November in amerikanische Wohnzimmer einzieht, um zu beobachten und Santa Claus zu berichten, ob die Kinder artig waren. Santa Claus kommt dann in der Nacht auf den 25. Dezember in seinem Schlitten, gezogen von den neun Rentieren Dasher, Dancer, Prancer, Vixen, Comet, Cupid, Donner, Blitzen und Rudolph (mit der roten Nase), vom Nordpol. Er zwängt er sich durch den Kamin der Häuser, um den Kindern zum einen ihre Stockings (bunte Strümpfe) an den Kaminen und Treppengeländern zu füllen, wie auch größere Geschenke unter den Weihnachtsbaum zu legen.  
Da die Arbeit des Weihnachtsmanns sehr kräftezehrend ist, stellen die Kinder am Abend des 24. Dezembers zur Stärkung Milch und Kekse auf, an denen sich Santa bedienen darf.  

Nach dem Öffnen der Geschenke am Morgen des ersten Weihnachtstags wird es meist gemütlich auf dem Sofa, auf dem man sich mit Kakao und Keksen traditionelle Weihnachtsfilme anschaut.   

Auch wenn Weihnachten in diesem Jahr anders ausfällt als gewohnt, drücken wir Ihnen die Daumen, dass Sie Ihre persönlichen Weihnachtsbräuche und –rituale auch zu diesem Fest (in angepasster) Form feiern und zelebrieren können.  

Wir wünschen Ihnen frohe Festtage und einen guten Start ins Jahr 2021!   

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