KulturKilometer – Tag 20: Von Stendal nach Rathenow

An Tag 20 verlassen wir Stendal und machen uns auf den Weg Richtung Rathenow. Die ersten Kilometer wandern wir wie gewohnt entlang der Bundesstraße. Über 600 Kilometer hat uns Google Maps durch Deutschland geführt, und auch wenn die Fußgänger- und Fahrradwege oft schmal waren, waren sie da. Doch heute ist irgendwie der Wurm drin. Kein Zentimeter Platz ist neben der viel befahrenen Straße für uns. Also müssen wir einen Umweg suchen und finden uns plötzlich im Wald wieder. Wie Hänsel und Gretel stapfen wir etwas verloren durch das Unterholz. Obwohl wir etwas genervt von der fehlgeschlagenen Navigation und den zusätzlichen Kilometern sind, fühlt es sich nach Abenteuer und Abwechslung an. Und angekommen sind wir noch immer.

„Über sieben Brücken musst Du gehn“, heißt es in einem bekannten Lied über Kummer, Hoffnung und Zuversicht. Nach Rathenow führen uns zwar nur drei, aber trotzdem teilen wir diese Gefühle. Kummer über schmerzende Waden und wiederkehrende Blasen. Hoffnung, dass die Lockerungen der Kulturbranche förderlich sind und wir bald wieder spielen dürfen. Und Zuversicht, da es bis Berlin nicht mehr weit ist und wir bald 750 Kilometer hinter uns gebracht haben.

Langsam merken wir nicht nur in den Beinen, dass wir uns Berlin nähern, sondern hören es auch am Dialekt. Musiker Joe Carpenter erklärt uns jedoch, dass hier noch klar zwischen Berlin und Brandenburg unterschieden wird. Er empfängt uns heute im Optikpark Rathenow, eine Parkanlage, die auch für Konzerte sowie andere Veranstaltungen genutzt wird und 2006 Teil der Landesgartenschau war. Natur-Kultur-Entspannung – so lautet das Motto des Parks. Genau das Richtige für uns. Joe gibt uns noch ein kleines Privatkonzert auf der nachgebauten Weltzeituhr und mit einem entspannten Live-Stream mit Florian Buhr von der Lüneburger Veranstaltungsfirma Protones beenden wir diesen Tag.

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