KulturKilometer Theater: Lea Drüppel Theater
Das Lea Drüppel Theater – „ein Theater gegen das Vergessen“. Dieses besondere Theater ist Lea Drüppel gewidmet. Lea war eines der Opfer, die bei der Flugkatastrophe vom 24. März 2015 ums Leben gekommen sind. Sie hat es geliebt auf der Bühne zu stehen und auch für ihre berufliche Zukunft hat sie vom Bereich Musical, Schauspiel und Gesang geträumt. Das Theater in der Innenstadt von Haltern am See wurde als ein lebendiges Andenken an das theaterbegeisterte Mädchen ins Leben gerufen und zeichnet sich durch seine theaterpädagogische Arbeit aus. Kinder und Jugendliche werden hier mit viel Spaß und Kreativität an die Bühne herangeführt. Daher beheimatet das Lea Drüppel Theater auch gleich mehrere Ensembles: zwei Kinderensembles sowie ein Junges Ensemble, in dem auch Jugendliche mitwirken. Dieses Jahr war die nächste Premiere geplant (insgesamt bereits die dritte für das Junge Ensemble!). Ergänzend ist das Lea Drüppel Theater auch als Kunstbühne aktiv und zeigt Auftritte von Lokalhelden, Größen aus dem Theater- und Musikbereich sowie Comedy Nights und mehr.
Das Theater selbst war früher ein altes Kino, das 15 Jahre lang leer stand. Der Umbau zum Theater konnte dank Hilfsfonds, Crowdfunding und vieler weiterer Spenden umgesetzt werden. Auch heute noch sind Spenden ein essenzieller Finanzierungspunkt für das Theater genauso wie diverse Anträge im Rahmen der Generierung von ästhetischer Bildung. Insbesondere die Hintergrund- und Nebenkosten (Miete, Technik etc.) können durch diese wichtigen Beträge gedeckt werden. Weiterhin ist das Lea Drüppel Theater auch ein Theaterverein, der durch die Mitgliedbeiträge ebenfalls sehr viel zum Spielbetrieb beiträgt. Die Kunstbühne trägt sich selber durch die Eintrittspreise. Selbstverständlich wird hier jedoch auch besonders viel ehrenamtliche Arbeit geleistet, um dieses Herzensprojekt am Laufen zu halten.
Die Corona-Krise hat das ganze Theater zunächst in eine Schockstarre versetzt. Die Vorbereitungen für die nächste Premiere waren gerade im Endspurt, als der große „Stop“ kam. Der Spielbetrieb wurde eingestellt und besonders für die Kinder und Jugendlichen war dies eine extreme Veränderung, die für viel Frustration gesorgt hat. Zwar hat man versucht schnell zu agieren und erste Videokonferenzen angesetzt, die auch gut angekommen sind. Doch ein Theater und seine Mitarbeiter leben von der persönlichen Interaktion – und diese fehlte von heute auf morgen vollkommen. Seit kurzem können unter strengen Auflagen jedoch wieder erste Proben stattfinden, die bisher aber noch für alle Beteiligten sehr skurril sind, fast schon „Science Fiction“-mäßig. Doch die Freude über das Wiedersehen war insbesondere für die Kleinen riesig und die Motivation ist auf allen Seiten da: Das ganze Team stellt sich auf die neue Situation ein und entwickelt nun Schritt für Schritt einen neuen Alltag.
In 2 Wochen wäre die Premiere des neuesten Stücks gewesen, das sich mit den Auswirkungen des Klimawandels auf Jugendliche beschäftigt. Ein klares Zeichen für die Intention, dass Theater immer auch einen Bildungsauftrag haben sollte. Doch jetzt müssen neue Strukturen gefunden werden, Gespräche mit dem Gesundheitsamt laufen und das Stück wird umgeschrieben – es soll eine neue „Corona-Version“ geben. Da alle Texte sowie die Musik selber geschrieben werden, haben die Mitwirkenden gerade alle Hände voll zu tun und es ist jede Menge Kreativität gefragt. Doch die Leidenschaft auf allen Seiten ist ungebrochen und die Message ist trotz aller Ungewissheit klar: Alle wollen so bald wie möglich wieder auf die Bühne!
Wenn ihr das Lea Drüppel Theater mit einer Spende unterstützen möchtet, könnt ihr dies über folgenden Link tun: https://www.lea-drueppel-theater.de/spenden.html