Johannes Steck – Die Stimme der Zwerge

Die Zwerge kommen! Am 15. April 2017 ist das Fantasy-Epos „Die Zwerge“ nach der Roman-Reihe von Markus Heitz live im Capitol Theater Düsseldorf zu sehen. Sprecher Johannes Steck erweckt die Charaktere der beliebten Fantasy-Romane auf der Bühne zum Leben und wird dabei von der Band Corvus Corax musikalisch begleitet. Wir haben Johannes Steck, den Magier der Stimmen zum Interview getroffen.

Was macht den besonderen Reiz aus live auf der Bühne zu sprechen?
Ich erzähle einfach gern Geschichten. Dabei spreche ich nicht nur, sondern ich spiele die Figuren auch körperlich. So können die Stimmungen besser vermittelt werden. Es ist spannend, alle Rollen selbst zu spielen. Letztlich hat es etwas sehr Naives, aber es funktioniert.

Wie bist du zu einem Hörbuch-Sprecher geworden?
Meine Oma war die beste Märchenerzählerin der Welt. Ungezählte Gipfel haben wir dank ihrer Erzählkunst erklommen, auf die wir Kinder eigentlich gar keine Lust hatten.

Wie laufen die Proben zu „Die Zwerge“ ab?
Da wir das Programm ja schon oft aufgeführt haben, sind wir sehr eingespielt und so wird jeder für sich proben. Am Aufführungstag gibt es dann noch eine gemeinsame Generalprobe. Jede Aufführung ist ein wenig unterschiedlich, das macht die Show aus.

Hast du einen Lieblingszwerg?
Klar! Boindil, auch genannt Ingrimsch, ein Zwerg, wie man ihn sich vorstellt: knurrig, das Herz am rechten Fleck und mit viel Lust am Kämpfen.

Welche Rolle sprichst du besonders gerne?
Den Zwerg Boindil und Rodario, einen Menschen. Er ist Schauspieler und strotzt vor Eitelkeit.

die-zwerge-1Wie ist die Ideen entstanden „Die Zwerge“ live auf die Bühne zu bringen?
Ich war mit meinen Kindern auf dem Kaltenberger Ritterturnier und sah die Band Corvus Corax – Die Könige der Spielleute. Da ich gerade „Die Zwerge“ als Hörbuch eingesprochen hatte und mir ihre Musik gut dazu vorstellen konnte, fragte ich die wilden Jungs einfach.

Beschreibe „Die Zwerge“ in zwei Sätzen.
Gemeinsam tauchen wir ein in die Welt des Tungdil Goldhand, einem unbedarften Zwerg, der seine Gefährten um sich sammelt, um die Welt vor dem Bösen zu retten. Corvus Corax und ich entführen die Zuschauer hauptsächlich durch unsere akustische Performance in diese Welt.

Es wird eure Abschiedsvorstellung in Düsseldorf sein. Wie fühlt es sich für euch an, dass eure Tour am 15. April endet?
Es fühlt sich sehr gut an und doch ein wenig traurig. Gut, weil es eine geile Zeit war und ich in Corvus Corax Freunde fürs Leben gefunden habe, die mich durch ihre Freiheit zu denken und zu sein, sehr inspiriert haben. Traurig, weil diese abendliche Party vorbei ist. Aber keine Angst, wir bereiten gerade zusammen mit Markus Heitz und Corvus Corax das nächste Projekt vor. Ihr könnt also gespannt sein!


Was ist die schönste Erinnerung an die Zeit mit den „Zwergen“?
Ein Moment auf der Bühne. Ich erzählte, dass sich ein riesiges Tor schloss und Castus machte unterstützend mit einem merkwürdig aussehenden Instrument eine Art langes Schabegeräusch, wie eine knarzende Tür eben. Nur dass er nicht stoppte. Ich hörte auf zu erzählen. Er machte weiter. Ich blickte ihn an. Irgendwann erwachte er aus seinem Geräusch und schaute mich nun ebenfalls an. Ich fragte ihn: „Wie lange braucht diese Tür eigentlich noch, um sich zu schließen?“ Er beendete das Knarren und sagte: „Genau jetzt!“ Dann fragte ich ihn ob er nicht noch abschließen möchte. Ein Kollege, Pan Peter, der wirklich so heißt, machte nun ein Schlüsselumdreh-Geräusch.
Wir haben diese zufällige Improvisation dann ins Programm eingebaut und es war immer lustig, so gnadenlos komisch wie bei diesem ersten Mal war es aber nie wieder.

Was hast du als Nächstes vor?
Ich bin im Sommer in Kaltenberg wieder der Erzähler des Ritterturniers. Ich erzähle jeden Abend live vor 10.000 Zuschauern die Geschichte, gebe allen Figuren, auch den Frauen, meine Stimmen, während in der Arena mehr als 300 Kämpfer die Geschichte spielen. Außerdem bereite ich zwei neue Shows vor. Einmal, wie schon erwähnt, „Der Fluch des Drachen“, zusammen mit Markus Heitz und Corvus Corax. Danach bringe ich, zusammen mit einer Schauspielerin und einer Saxophonistin, „Die unerträgliche Leichtigkeit des Seins“ von Milan Kundera auf die Bühne.
Hörbücher spreche und produziere ich ja ständig und wenn ich nach Haus komme, erwarten mich sechs meiner sieben eigenen Zwerge. Ich habe sieben Kinder, wobei die Älteste schon aus dem Haus ist. Da wird einem auch nicht langweilig.

 

Erlebt Die Zwerge – Das Fantasy-Epos am 15. April 2017 live im Capitol Theater Düsseldorf!

 

Interview: Irina Janzen (Auszubildende Veranstaltungskauffrau im Capitol Theater Düsseldorf)

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