Was steckt hinter der Mönchskutte? – „Gregorian“ im Musical Theater Bremen

Ein Interview mit dem Produzenten Frank Peterson

‘’We’re the masters of chant, we are brothers in arms.’’

Mit diesen Worten beginnt das erste Lied des vorerst letzten Albums der „Masters Of Chant“-Reihe von Gregorian. Während ihrer „Final Chapter“-Tour 2016 ist jedes Konzert der Band ein unvergessliches Live-Erlebnis! Neben neuester Lichttechnik, E-Gitarren und Nebelmaschinen tauchen auf einmal acht Sänger in Mönchskutte auf und begeistern mit stimmgewaltigem, altertümlichem Chorgesang. So gegensätzlich und faszinierend wie das Auftreten der Band, ist auch ihr Musikstil. Gregorianische Klänge werden mit moderner Musik gemischt. So entsteht auf der Bühne ein audio-visuelles Spektakel, dass man sich nicht entgehen lassen sollte. Wir freuen uns am 07. und 08. Mai auf „Gregorian“ im Musical Theater Bremen.

Neben aller Vorfreunde stellten wir uns die Fragen: „Wie kam es zu der Idee diese ungewöhnliche Band zu gründen?“ und „Steckt hinter der Mönchskutte ein religiöses Ziel?“
Wir waren mit Frank Peterson, dem Producer von Gregorian, auf gemeinsamer Barkassenfahrt und haben es herausgefunden.

Gregorian Produzent Frank PetersonWann wurde “Gregorian“ gegründet und wie ist dieser Bandname entstanden? Wie entstand die Idee, den mittelalterlichen Musikstil und das äußere Erscheinungsbild mit moderner Musik zu mischen?
Frank Peterson: Ich war 1989 in der Klosteranlage „El Escoria“ in der Nähe von Madrid. Als ich durch die Anlage ging, mischte sich der gregorianische Gesang der Mönche mit den Beats des Walkmans eines Jungen in der Touristengruppe. Ich war schon seit dem Film „Der Name der Rose“ von gregorianischer Musik fasziniert, aber so – in dieser beeindruckenden Umgebung und gemischt mit den Walkman-Sounds – hatte ich das noch nie gehört und ich ahnte, dass dieses Projekt Menschen auf der ganzen Welt begeistern könnte. Der Bandname „Gregorian“ kommt also von den gregorianischen Gesängen.

Aus wie vielen Teilnehmern besteht die aktuelle Bandbesetzung?
FP: Wir sind 8 Sänger, dazu noch zwei Gastsänger/innen, 2 Gitarren, Keyboard und Drums.

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Ist die „Gregorian“ auch international erfolgreich?
FP: Und wie! Wir haben in 35 Ländern Konzerte gegeben und in insgesamt 18 Ländern über 10 Millionen Tonträger verkauft. Allein im Jahr 2016 spielen wir in Skandinavien, Polen, Estland, Weißrussland, Russland, Tschechien, Rumänien, Ungarn, in der Ukraine, der Slowakei und noch in vielen anderen Ländern.

Wofür steht das Auftreten in der Mönchskutte? Ist dies einfach nur ein Showaspekt mit historischem Hintergrund oder verfolgt die Band damit auch religiöse Ziele?
FP: Die gregorianische Musik ist im Mittelalter vom Papst Gregor I. erfunden und von Mönchen gesungen worden. Daher haben wir auch die Mönchskutte als Gewand gewählt. Das hat aber keine religiösen Bezüge.

Was sind die nächsten Schritte oder Ziele von „Gregorian“?
FP: Nach dieser Tournee machen wir erst einmal Pause. Nach über 16 Jahren mit mehr als 1.000 Shows in 35 Ländern und 17 Studio-Alben brauchen wir eine kreative Auszeit. Ich denke, das tut uns allen gut. Wenn man den Kopf freibekommt, ist auch wieder Platz für Neues da.

Nutzt also die Gelegenheit und erlebt „Gregorian“ am 7. und 8. Mai live im Musical Theater Bremen bevor sich die Musiker eine kreative Schaffenspause gönnen.
Dies ist ein Gastbeitrag von Sarah Plutschinski (Praktikantin im Musical Theater Bremen).
Interview: Thomas Mehlbeer (PR- und Marketing im Mehr! Theater am Großmarkt).

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