Das Broadway-Musical [titel der show] feiert Premiere am 23. April 2017 im Admiralspalast Berlin

Robin Kulisch und Damian Omansen haben es gewagt und bringen nun ihre ganz eigene Inszenierung auf die Bühne des Admiralspalastes Berlin. Sie feiert am 23. April 2017 große Premiere und zu diesem Anlass durften wir Produzent und Übersetzer Robin Kulisch im Interview einige spannende Fragen stellen.

Wie bist du auf das Stück aufmerksam geworden und was war das spannende an der Übersetzung ins Deutsche?

Ich kenne und liebe dieses Stück schon sehr lange… und nachdem ich die Arbeiten an einem eigenen Musical abgeschlossen hatte, habe ich auf der Suche nach neuen Projekten den Katalog unseres Verlages durchgestöbert – und bin dabei über [title of show] gestolpert, von dem ich sicher war, dass es längst eine deutsche Übersetzung gäbe. Zum Glück war dem aber nicht so und ich durfte im Auftrag von Rodgers & Hammerstein Theatricals Europe die offizielle deutsche Fassung schreiben. Bei der Arbeit daran wurde mir schnell klar, warum bisher noch niemand die Show übersetzt hatte – die Texte sind vollgepackt mit Wortspielen, komplexen Reimstrukturen und Referenzen auf andere Stücke, die Show hat eine unglaubliche Gagdichte und ein extrem hohes Tempo. Außerdem gibt es mehrere Nummern, bei denen man eigentlich einen komplett neuen Text schreiben musste, statt „bloß“ zu übersetzen. Es war also eine echte Herausforderung – aber glücklicherweise waren die Originalautoren sehr offen und kooperativ. Ich hoffe, dass es mir gelungen ist, den Ton und den enormen Witz des Originals auch in der deutschen Fassung zu treffen.

Was macht das Stück so besonders für dich?

Ich glaube, jeder, der auch nur in der Nähe eines Theaters arbeitet, wird sich im Stück und den Figuren wiederfinden. Gleichzeitig funktioniert die Show aber auch auf einer ganz anderen Ebene und für alle „Nicht-Theater-Menschen“, denn letztendlich geht es in dem Stück – auch wenn das jetzt vielleicht etwas kitschig klingt – um Leidenschaft, Träume, Freundschaft und darum, für eine Sache zu brennen. Und damit kann sich wahrscheinlich jeder identifizieren.

Die Cast von [titel der show]
Wie kam die Zusammenarbeit mit den Künstler/-innen zustande? Gab es ein offenes Casting oder hast du schon zuvor mit ihnen zusammengearbeitet?

Nachdem ich Anfang 2016 mit der Arbeit an der Übersetzung begonnen hatte, habe ich dem Verlag vorgeschlagen, eine kleine Präsentation des Materials bei der „schreib:maschine“ in der Neuköllner Oper zu machen. Sie fanden die Idee gut – und so habe ich damals einfach ein paar tolle befreundete Kollegen gefragt, ob sie Lust hätten, dabei mitzumachen. Wir hatten so viel Spaß bei den Proben und mit dem Material, dass hinterher alle gesagt haben, eigentlich müssten wir doch einfach das ganze Stück machen… und zwar so oft und immer wieder, bis wir uns dachten – warum eigentlich nicht?

Bis auf eine Rolle („Jeff“ wurde bei der Präsentation von Jonas Hein gespielt – der steht aber momentan als Zweitbesetzung „Quasimodo“ in Disney’s DER GLÖCKNER VON NOTRE DAME auf der Bühne im Theater des Westens , was eine akzeptable Ausrede ist) sind alle wieder dabei – plus eine ganze Reihe neuer, toller, verrückter Kollegen, die allesamt wahnsinnig genug sind, das Ganze mitzumachen. Dass ich die meisten dieser Wahnsinnigen schon seit Jahren kenne und zu meinen Freunden zählen darf, ist ein unglaubliches Geschenk – und wiederum sehr passend zum Stück selbst.

Welche Herausforderungen entstanden während der Proben und Vorbereitungen?

Damian Omansen und ich produzieren das Stück ja komplett privat selbst. Da keiner von uns bisher als Produzent tätig war, musste man sich natürlich die ganze „Infrastruktur“ erstmal aufbauen – und finanzieren. Da ist man selbst als „No Budget“-Produktion ganz schnell im fünfstelligen Bereich… und selbst das funktioniert nur, weil alle mit anpacken und wir quasi alles selber machen – von der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit über die Organisation der Probenräume (einen großen Dank an dieser Stelle an die UdK, deren Räumlichkeiten wir nutzen durften!) bis hin zum Verteilen der Flyer. Und dann probt man ja auch noch das Stück, erarbeitet die Songs – und schreibt ganz „nebenbei“ die Übersetzung fertig.

Wie gesagt – eigentlich kompletter Wahnsinn… aber wenn ich dann in der Probe sitze und sehe, wie viel Spaß alle haben, mit wie viel Leidenschaft sich alle in dieses Projekt stürzen was wir hier als Team quasi aus dem Nichts gemeinsam auf die Beine gestellt haben – dann hat sich die ganze Arbeit auf jeden Fall gelohnt!

Alexander Soehnle und Dennis Weissert (v.l.)

Welches Ziel verfolgt ihr mit dem Stück?

Zum einen ging es uns darum, Theater auf dieses großartige Stück aufmerksam zu machen. Wir hoffen also sehr darauf, dass einige Intendanten zu unseren Shows kommen, das Stück sehen und es vielleicht selber in ihrem Haus spielen wollen. Gleichzeitig möchten wir „unsere“ Version von [titel der show] aber auch anderen Häusern als Gastspielproduktion anbieten. Und natürlich freuen wir uns auch, wenn wir nochmal im Admiralspalast spielen können!

[titel der show] ist einfach ein verdammt gutes Stück, das es verdient, gesehen zu werden – und wir wollten einfach zeigen, dass man mit diesem Stück ohne allzu großen Aufwand einen tollen Theaterabend produzieren kann, der ohne pompöse Ausstattung einfach funktioniert und theoretisch überall gespielt werden kann – auf einer Studiobühne, im Foyer, eigentlich überall, wo genug Platz ist für vier tolle Darsteller, vier Stühle und ein Klavier… denn mehr braucht man nicht für ein gutes Musical. Und wenn wir das privat stemmen können, sollte es für jedes Theater ein Leichtes sein, diese tolle Show auf die Bühne zu bringen.

Gibt es Parallelen zum eigenen Leben?

Klare Antwort: ja! Und zwar sehr viele! Ich schreibe selber Stücke, ich versuche (genau wie die beiden Hauptfiguren in der Show), diese Stücke auf die Bühne zu bringen und das zu machen, was ich liebe. Aber genau das ist das Tolle an dieser Show. Jeder, der an eine Sache glaubt und alles daran setzt, diese zu verwirklichen, wird sich in der Geschichte und den Figuren wiederfinden – egal ob man im Theater arbeitet oder nicht.

Was bedeutet das Projekt für dich?

Wenig Schlaf…! Nein, im Ernst – ich liebe dieses Stück. Und ich bin sehr froh, dass wir die Chance haben, es auf die Bühne zu bringen. Ich verbringe gerade wahnsinnig viel Zeit mit wahnsinnig tollen Menschen, die alle wahnsinnig hart arbeiten, um dieses Projekt auf die Beine zu stellen. Und ganz nebenbei sind diese ganzen Wahnsinnigen noch gute Freunde von mir… Was könnte es besseres geben?! Und wenn das Publikum auch nur halb so viel Spaß hat, wie wir in den Proben, dann wird das ein toller Abend!

Im Finale der [show], nachdem Jeff zu Hunter sagt „Lassen wir einfach los und gucken, was passiert.“, heißt es:
„ALLES HAT SEINE ZEIT. ENDLICH IST ES SOWEIT.
WAS DANACH KOMMT, SEHEN WIR DANN.
MIT DIESEM ENDE… FÄNGT ES AN.“
Ich freue mich jetzt einfach darauf, das Stück auf’s Publikum loszulassen… und zu sehen, was passiert.

Ausführliche Informationen zum Stück findet ihr auf der Website und der offiziellen Facebook-Seite.

Termine: 23.04.-25.04., 28.04. & 02.05.2017
Tickets gibt es hier.

[titel der show] – Ein echtes Broadway Musical
Back to Top